OA Dr. Uwe Blunck: Grundlagen der Adhäsivtechnik
Fortbildungsfragen (nur eine richtige Antwort ist möglich)
Modul 1: Grundprinzipien der Haftung an Zahnhartsubstanz
1.1. Worin resultiert das Anätzen des Schmelzes mit Phosphorsäure?
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a) in einer retentiven Oberfläche mit nur noch geringer Oberflächenenergie
b) in einer benetzbaren Oberfläche
c) in einer gereinigten und glatten Oberfläche
1.2. Welche Funktion hat der Primer in einem Adhäsivsystem?
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a) Der Primer erhöht die Oberflächenenergie des Schmelzes und führt dadurch zur sichersten Haftung im Schmelz.
b) Der Primer bei den Etch&Rinse-Systemen besteht aus klein-kettigen hydrophilen Monomeren, die in der Lage sind, in das freigelegte Kollagennetzwerk eindringen zu können.
c) Der Primer benetzt das Kollagennetzwerk und führt zu einer glatten Oberfläche, die ein blasenfreies Adaptieren der pastösen Kompositmasse ermöglicht.
Modul 2: Herausforderungen an die Haftung an Zahnhartsubstanz
2.1. Was versteht man unter dem Begriff „Re-wetting“?
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a) Wiederanfeuchten der nach dem Ätzen mit Phosphorsäure ausgetrockneten kollagenreichen Dentinoberfläche
b) Versehentliches Kontaminieren mit Speichel nach der Konditionierung des Dentins
c) Anfeuchten der eingetrockneten Dentinoberfläche mit einem acetonhaltigen Primer
2.2. Welchen Einfluss hat die Schmierschicht auf die Haftung von selbst-ätzenden Adhäsiven am Dentin?
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a) Die Schmierschicht wird von den sauren Monomeren durchdrungen und diese haften an ihr teilweise auch durch chemische Bindungen.
b) Selbst-ätzende Adhäsive müssen die Schmierschicht in Lösung nehmen, um an das kompakte Dentin zu gelangen und dort mit den sauren Monomeren das Kollagennetzwerk freilegen und durchdringen zu können. Deshalb ist eine dicke Schmierschicht eine größere Herausforderung für die Wirksamkeit dieser sauren Monomere.
c) Die Schmierschicht kann durch scharfe Rosenbohrer und grobe, nur wenig gebrauchte Diamantschleifer abgetragen werden, so dass die Haftung von selbst-ätzenden Adhäsiven dadurch gesteigert werden kann.
Modul 3: Übersicht Adhäsivsysteme
3.1. Worin unterscheiden sich Universal-Adhäsive von Universal-Primern?
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a) Universaladhäsive sind Monomermischungen, die auf allen Substratoberflächen also allen Restaurationsoberflächen und den Zahnhartsubstanzen Schmelz und Dentin wirksam haften.
b) Universalprimer sind Monomermischungen, die optimal auf Zahnhartsubstanz wirksam haften.
c) Universaladhäsive sind Monomermischungen, die sowohl in der Etch&Rinse-Technik als auch als selbst-ätzende Adhäsive eingesetzt werden können.
3.2. Welche Aussage zur Einteilung der Adhäsivsysteme ist richtig?
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a) Die Einteilung in Ein- und Mehr-Flaschen-Adhäsive gibt eindeutige Hinweise auf die Anwendung.
b) Die Bezeichnung „Etch&Rinse-Adhäsiv“ beschreibt die Tatsache, dass die sauren Monomere nach der Applikation mit Wasser gründlich abgesprüht werden müssen.
c) Die Bezeichnung „selbst-ätzendes Adhäsiv“ macht deutlich, dass diese ohne vorherige Phosphorsäure-Ätzung eingesetzt werden können.
Modul 4: E&R- oder selbst-ätzende Adhäsivsysteme?
4.1. Warum sind Pasten-Pasten-Komposite (dunkel-härtend) als Stumpfaufbau-Materialien nicht kompatibel mit den meisten licht-härtenden selbst-ätzenden Adhäsiven?
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a) Weil grundsätzlich licht-härtende Adhäsive nicht mit dunkel-härtenden Kompositen kompatibel sind.
b) Weil die Säure der selbst-ätzenden Adhäsive die Doppelbindungen der Monomere angreift.
c) Weil die sauren Komponenten die Initiatorsysteme der Pasten-Pasten-Komposite neutralisieren.
4.2. Welchen Vorteil haben selbst-ätzende Systeme gegenüber den Etch&Rinse-Systemen?
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a) Selbst-ätzende Adhäsive zeigen die sicherste Haftung am Schmelz
b) Selbst-ätzende Adhäsive bewirken im Gegensatz zur Phosphorsäure-Ätzung in Pulpanähe eine geringere Reizung der Pulpa.
c) Selbst-ätzende Adhäsive erreichen im Gegensatz zur Phosphorsäure-Ätzung an hypermineralisiertem Dentin deutlich höhere Haftwerte.
Modul 5: Haftung an Restaurationsoberflächen
5.1. Welche Definition ist korrekt?
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a) Universalprimer sind Monomermischungen, die auf allen Substratoberflächen also Restaurationsoberflächen und Zahnhartsubstanz wirksam haften.
b) Universaladhäsive sind Monomermischungen, die auf allen Substratoberflächen also allen Restaurationsoberflächen und der Zahnhartsubstanz wirksam haften.
c) Universalprimer sind Monomermischungen, die auf Restaurationsoberflächen aus glas-basierter Keramik, Oxidkeramik, Edel- und Nicht-Edelmetall haften.
5.2. Was ist bei der Anwendung von Universaladhäsiven und Universalprimern zu beachten?
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a) die Applikation eines Universalprimers ist die Vorbehandlung aller Substratoberflächen vor der Applikation eines Universaladhäsivs
b) Vor der Applikation von Universalprimern oder Universaladhäsiven zur Haftung an Oxidkeramik- und Metall-Restaurationen darf die Substratoberfläche nicht mit Phosphorsäure vorbehandelt werden.
c) Vom Einsatz von Universaladhäsiven und Universalprimern zur Haftung an glas-basierten Keramiken wird nach Studienlage eher abgeraten.
Modul 6: Versorgung des Kavitätenbodens
6.1. Welche Aussage zur Haftung von Adhäsivsystemen an kariösem Dentin im Rahmen der selektiven Kariesexkavation trifft zu?
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a) Die Haftung an kariösem Dentin ist nicht möglich.
b) Die Haftung an kariösem Dentin ist vermindert im Vergleich zum kariesfreien Dentin, weil das kariöse Dentin erhöhte Anteile an Mineralien enthält.
c) Die Haftung an kariösem Dentin ist vermindert im Vergleich zum kariesfreien Dentin, die Anwendung von Adhäsiven in Kombination mit der Etch&Rinse-Technik wird aber empfohlen in Kombination mit einer CHX-Vorbehandlung des kariösen Dentins.
6.2. Welche Vorbehandlung des hypermineralisierten Dentins trägt am besten zur Haftung eines Adhäsivs bei?
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a) Die oberflächliche hypermineralisierte Dentinschicht sollte durch verdoppelte Phosphorsäure-Ätzzeit abgetragen werden, damit dann die selbst-ätzenden Adhäsive die Haftung aufbauen können.
b) Hypermineralisiertes Dentin sollte mit einem Rosenbohrer oder Diamantfinierer oberflächlich angefrischt werden.
c) Hypermineralisiertes Dentin unterstützt die Haftung von selbst-ätzenden Adhäsiven durch den hohen Mineralgehalt und der damit verbundenen stärkeren chemischen Bindung an das Dentin und muss daher gar nicht vorbehandelt werden.
Modul 7: Handhabung der Adhäsivsysteme
7.1. Ist es sinnvoll, den applizierten Primer der selbstätzenden Systeme in der Kavität in Bewegung zu halten?
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a) Nein, denn damit werden nur die freigelegten Kollagenfasern zerstört.
b) Ja, denn dadurch kommt immer wieder frische, nicht verbrauchte Primerlösung an die Kavitätenoberfläche, so dass die Wirksamkeit des Primers erhöht wird.
c) Ja, denn dadurch wird sichergestellt, dass das Wasser in den gefluteten Kollagenfasern nach der Phosphorsäure-Ätzung dorthin wieder zurückgedrängt wird, um ein Kollabieren des Kollagennetzwerkes zu verhindern.
7.2. Woran ist sicher zu erkennen, dass nach dem Auftragen eines Adhäsiv¬systems das Lösungsmittel verdunstet ist?
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a) Die Oberfläche erscheint glänzend und spiegelt das Licht der OP-Leuchte.
b) Der Geruch des Lösungsmittels lässt sich nicht mehr wahrnehmen.
c) Die aufgetragene Lösung lässt sich im Luftstrom nicht mehr bewegen.
Modul 8: Lichtpolymerisation
8.1. Was bedeutet das „Total-Energy-Konzept“?
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a) Zur Aushärtung eines Kompositmaterials ist eine bestimmte Belichtungsdosis notwendig, die sich berechnet aus der Bestrahlungsstärke multipliziert mit der Belichtungszeit.
b) Die Belichtungsdosis aller Kompositmaterialien ist identisch, unabhängig von der Opazität, vom Füllstoffgehalt und von der Farbe.
c) Durch das „Total-Energy-Konzept“ kann auch bei einer Bestrahlungsstärke von 50 mW/cm2 bei entsprechend langer Belichtungszeit eine sichere Aushärtung erreicht werden.
8.2. Welche Aussage ist zutreffend?
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a) Die Lichtintensität einer Polymerisationslampe sollte mindestens 2.000 mW/cm2 betragen.
b) Für die Aushärtung lichthärtender Materialien ist die Bestrahlungsstärke entscheidend, also die Lichtmenge, die letztendlich die Photoinitiatoren erreicht.
c) Je größer der Durchmesser des Lichtaustrittsfensters ist, desto größer ist auch die Lichtintensität eines Lichtgerätes bei gleicher Ausgangslichtleistung der Lichtquelle.
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