Wie wird die intravesikale Chemotherapie mit Mitomycin verabreicht?
Die intravesikale Instillations-Chemotherapie mit Mitomycin wir als ein Therapiekonzept zur Verhinderung eines erneuten Tumorwachstums bei Patienten mit nicht-invasivem Blasentumor angewandt. Entweder wird eine einmalige postoperative Frühinstillation während des stationären oder eine Induktions-und/oder Erhaltungstherapie im Rahmen eines ambulanten Aufenthalts durchgeführt. Der Patientin/ dem Patient wird das flüssige Medikament in kleinen Mengen über einen Blasendauer-/Einmalkatheter in die Harnblase gegeben. Bei der Induktionstherapie erfolgt die bis zu über 8 Wochen eine wöchentlich, bei der Erhaltungstherapie über 12 Monate monatlich. Das Medikament soll nach Möglichkeit ca. 120 Minuten in der Harnblase verbleiben, bevor es ausgeschieden wird. In dieser Zeit sollte die gesamte Blasenschleimhaut ausreichend Kontakt zur eingegebenen Flüssigkeit haben. Mobile Patienten sollten sich bewegen, bettlägerige Patienten sollten sich etwa alle 15 Minuten von der Rücken. In die Bauchlage und umgekehrt drehen. Vor der Einbringung des flüssigen Medikaments sollte die Blase komplett entleert werden. Bei der ambulanten Chemotherapie planen Sie bitte insgesamt 2-3 Stunden Aufenthalt am Behandlungstag ein.
Wechselwirkungen/Nebenwirkungen?
Für die intravesikale Chemotherapie sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beschrieben. Dennoch sollten Sie uns alles Medikamente nenne, die Sie zum Zeitpunkt der geplanten Behandlung einnehmen. Im Zusammenhang mit einer Mitomycin-Behandlung sollten keine Impfungen mit Lebendvakzinen erfolgen. Eine angemessene Empfängnisverhütung bis 6 Monate nach der Anwendung bei Frauen im gebärfähigem Alter bzw. zeugungsfähigen Männern sollte durchgeführt werden.
Häufige Nebenwirkungen (1-10 Behandelte von 100):
- Blasenentzündung
- Irritative Miktionssymptomatik: Schmerzen bei Miktion (Blasenentleerung), erhöhte Miktionsfrequenz, nächtliche Miktion, Harndrang, lokale Blasenwandirritation
- Hämaturie (blutiger Urin)
- Allergische Hautreaktion mit Rötung, Entzündung und Schwellung (Exanthem, Kontaktdermatitis)
- Hautrötung der Hände und Füße (Palmar- und Plantarerytheme)
Seltenen Nebenwirkungen (mehr als 1 Behandelter von 10000 und weniger als 1 Behandelter von 1000):
- Generalisierte Exantheme (Übergreifen eines Ausschlags auf die ganze Haut)
Sehr seltene Nebenwirkungen (weniger als 1 Behandelter von 10000):
- Schwere Blasenentzündung (nekrotisierende Zystitis)
- Allergische Blasenentzündung (eosinophile Zystitis)
- Verengung der ableitenden Harnwege (Stenosen)
- Einschränkung der Blasenkapazität
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch durch Auslösen von Übelkeit und Erbrechen das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme im Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenhang mit Alkohol.
Ärztliche Maßnahmen
In einigen Fällen können Nebenwirkung auftreten, z.B. Schmerzen bei der Miktion (Blasenentleerung) oder eine erhöhte Miktionsfrequenz (häufiger Harndrang), die zu Unterbrechung oder dauerhaftem Absetzen führen können. Daher ist es wichtig, dass Sie uns alle Nebenwirkungen mitteilen, damit wir ggf. entsprechende, auch medikamentöse Gegenmaßnahmen ergreifen können. Mögliche Nebenwirkungen können sich mit zunehmender Anzahl der Instillationen vermehren oder verstärken. Vor jeder Instillationstherapie muss ein eventueller Harnwegsinfekt ausgeschlossen werden. Im Falle eines Infekts muss dieser zunächst mit Antibiotika behandelt werden.
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Über die intravesikale Chemotherapie sowie evtl. auftretende Nebenwirkungen wurde ich in einem Aufklärungsgespräch mit Dr. Kiumars Mirzapour ausführlich informiert, Dabei konnte ich alle mir wichtige Fragen über Art und Bedeutung der Behandlung, über Risiken und mögliche Komplikationen sowie über Neben- und Folgeneingriffe und deren Risiken stellen. Das geplante Schema der Chemotherapie wurde mit mir besprochen.
Ich habe keine weiteren Fragen, fühle mich genügend informiert und willige hiermit nach ausreichender Bedenkzeit in die geplante Chemotherapie ein. Mit erforderlichen, auch unvorhersehbaren Erweiterung der Behandlung bin ich ebenfalls einverstanden.