REFERAT OHNE REFERENT:IN ?
Würzburg ist Kultur- und Festivalstadt.
Kultur prägt das Stadtbild in vielen Facetten und macht Würzburg so l(i)ebenswert.
Kulturreferent Achim Könneke wird Würzburg verlassen und steht nicht zur Wiederwahl als Kulturreferent.
Das steht fest.
Was daraus folgt ist unklar.
Erstaunlich lautes Schweigen aus den Fraktionen.
Es kursieren Gerüchte, dass die Stelle des Kulturreferenten nicht neu besetzt werden soll.
Die Unterzeichner fordern die Wiederbesetzung der Referentenposition.
Kultur darf nicht mitverwaltet werden, sie darf nicht irgendwo Anhängsel sein - die kulturelle Stadtentwicklung der Universitätsstadt Würzburg muss weiterhin ernsthaft und professionell gestaltet werden. Dass sich Würzburg zu Recht Kulturstadt nennt, kommt nicht von ungefähr. Es ist aus gutem Grund bewährte Tradition in Würzburg und allen anderen Großstädten im Freistaat, dass ein Kulturreferent/eine Kulturreferentin einem Kulturreferat vorsteht.
Es braucht eine unabhängige, engagierte und erfahrene Persönlichkeit, der/die für die kulturellen Belange kämpft - auch und gerade dann, wenn finanzielle Engpässe zu erwarten sind.
Ein Kulturreferent/eine Kulturreferentin muss viel Zeit investieren können, um in der lokalen, regionalen und deutschlandweiten Szene präsent zu sein, muss zugleich Impulse setzen und Kulturbereiche und verschiedenen Szenen vernetzen (Runde Tische, Netzwerke u.ä.). Gerade weil es keine gesetzlich vorgegebenen Leistungsschwerpunkte gibt, entscheiden Gestaltungskompetenz und Anspruch über den Erfolg einer Kulturpolitik. Dazu gehören die Bereitschaft zu intensivem Austausch und zu partnerschaftlichem Agieren mit den aktiven Gruppen der Stadt. Runde Tische und gezielt gesetzte Impulse während der Pandemie sind Beispiele dafür gewesen - ebenso die Gründung des Bündnis KlimaKultur, der regelmäßige Runde Tisch aller Museen, das neue Netzwerk zur Stärkung der kulturellen Bildung, die Kulturentwicklungsplanung oder die Neukonzeption und nachhaltigere Ausrichtung der Kulturförderung.
Die Unterzeichner sehen wohl, dass die kommenden Jahre finanziell schwierig werden.
Das ist jedoch kein Argument gegen einen Kulturreferenten/eine Kulturreferentin, sondern ein Argument dafür. Das Kulturreferat hat erst kürzlich die Auflösung der Stabsstelle hinnehmen müssen, hat also bereits zur Kosteneinsparung beigetragen.
Es braucht eine professionell ausgebildete und im Kulturbereich ausgewiesene Persönlichkeit, die die Interessen der Kultur auf Augenhöhe mit anderen Referent:innen vertritt.