Die einzige Berliner Selbstorganisation von Menschen mit Obdachlosigkeitserfahrung erhält keine öffentliche Förderung
Die Zukunft der Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin), der einzigen Selbstorganisation in Berlin, die direkt von Menschen mit Obdachlosigkeitserfahrung getragen wird, ist akut gefährdet. Trotz des unermüdlichen Engagements und zahlreicher Erfolge fehlt UfO Berlin die notwendige Förderung, um ihre Arbeit im Jahr 2025 mit der bisherigen Kapazität fortzusetzen. „Es ist entmutigend, zu sehen, wie unsere Arbeit trotz ihrer Wirksamkeit ignoriert wird. Ohne Unterstützung riskieren wir, obdachlose Menschen wieder in Isolation zu drängen. Bislang blieb unsere Suche nach einer weiterführenden Finanzierung erfolglos.“ - sagt Uwe Mehrtens, Erfahrungsexperte der Interessensvertretung.
Am 14.11.2024, Donnerstag erhielt UfO Berlin über Katina Schubert (Die Linke) die Antwort des Sozialausschusses des Abgeordnetenhauses auf den Brandbrief vom 11.11.2024. Die Nachricht der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung ist ernüchternd: Die Arbeit von UfO Berlin wird auch weiterhin nicht öffentlich gefördert.
Noch schwerwiegender ist die Aussage des Staatssekretärs Aziz Bozkurt (SPD), dass selbst Kürzungen bestehender Fördermittel nicht ausgeschlossen sind. Dies könnte für essenzielle Projekte wie die Frostschutzengel, die Beratung und Schlafplätze für obdachlose Berliner*innen bieten, dramatische Folgen haben.
„Die Senatsentscheidung steht in direktem Widerspruch zu den erklärten Zielen Berlins. Obdachlosigkeit bis 2030 zu überwinden, wird so unerreichbar.“ – sagt Mehrtens.
Ein Rückschritt in der Politik um die Rechte von obdachlosen Menschen
Die Haltung der Behörden deutet auf eine Rückkehr zu einem überholten Ansatz hin, bei dem ÜBER statt MIT obdachlosen Menschen gesprochen wird. Dies ignoriert die Expertise und Perspektiven der Betroffenen und gefährdet eine nachhaltige Lösung des Problems.
„Die Entscheidung des Senats ist ein klares Signal, dass der politische Wille zur Überwindung von Obdachlosigkeit fehlt“, kritisiert Susanne Hinneberg, Erfahrungsexpertin von UfO Berlin. „Ohne Organisationen wie UfO Berlin werden obdachlose Menschen weiter marginalisiert, anstatt in den Lösungen eine zentrale Rolle zu spielen.“
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UfO Berlin – Wohnen ist Menschenrecht
Berlin, 20.11.2024
Kontakt:
Union für Obdachlosenrechte Berlin
ufoberlin@posteo.de