Es geht um nicht weniger als den Erhalt eines Kulturerbes, eines wunderschönen Biotops und Lebensraumes. Hochstämmige Obstbäume haben es heutzutage nicht leicht und zukünftig noch weniger. Lesen Sie selbst:
Warum brauchen wir hochstämmige Apfelbäume?
Hochstämmige Apfelbäume sind wichtige Teile einer funktionierenden Kulturlandschaft, auch in Deutschland. Wir brauchen sie, um unsere Landschaft trotz Klimawandel zukunftssicher aufzustellen - sei es in traditionellen "Streuobstwiesen", im privaten Garten, der Obstbaum-Allee oder in modernen Agroforstsystemen.
Stellen Sie sich eine Zukunft ohne Apfelbäume vor! - Lieber nicht.
Wertvolle "Methusalems": Uralte Apfelbäume
Diese uralten Wesen von rund 100 Jahren Alter und mehr sind als genetische Ressource erhaltenswert an sich. Und sie können außerdem helfen, Apfelbäume in eine Klimawandel-Zukunft zu retten. Wie? Indem sie genetisch vielfältig sind. Denn viele wissen: Wir brauchen mehr Vielfalt bei unseren hochstämmigen Apfelbäumen - und zwar unten rum! Gemeint ist die Wurzel bzw. Veredelungs-Unterlage der Apfelbäume.
Das Problem mit den Wurzelunterlagen: ein großes Risiko für hochstämmige Apfelbäume von morgen!
Wer heute hochstämmige Obstbäume pflanzen will, steht vor einem Problem: So vielfältig die erhältlichen Edelsorten zwar sind, so einfältig sind die Veredelungsunterlagen, auf denen sie veredelt sind. Aktuell sind in der Regel kaum mehr als 2 oder 3 verschiedene Typen erhältlich! Die Wurzelunterlage leistet aber einen riesigen Beitrag dazu, dass ein Baum gesund bleibt, leistungsfähig und langlebig ist.
Was aber wird passieren, wenn sich durch Klimaveränderungen oder neue Pflanzenkrankheiten, diese Wurzel-Unterlagen nicht mehr eignen? In diesem Fall stünde der hochstämmige Apfelbaum in Deutschland vor dem Aus.
Eine solche Entwicklung ist bereits jetzt zu beobachten: z.B. Schwarzer Rindenbrand, Feuerbrand-Krankheit und Stammschäden durch Hitze treten zunehmend auf. Natürlich spielen auch Trockenheit und Flutregenereignisse eine Rolle. Auch auf diese sind die aktuell angebotenen Unterlagen nicht vorbereitet.
Wie können diese Apfel-Methusalems helfen, das Problem zu lösen?
Woher bekommen wir neue Unterlagen, welche mit vielfältigen vorteilhaften genetischen Veranlagungen Antworten auf die Fragen der Zukunft haben?
Eine Möglichkeit sind sehr, sehr alte Apfelbäume, die auf sehr, sehr alten Unterlagen wachsen. Denn tatsächlich ist die massenhafte Produktion weitgehend uniformer Unterlagen in Deutschland gar nicht so alt: Gerade einmal um die 100 Jahre. Bevor einheitliche Unterlagen auftraten, war ihre Vielfalt weitaus größer, regional verschieden und sogar durch Saatgut aus verschiedenen Ländern gespeist. Hier könnten sich also leistungsstarke genetische Veranlagungen verbergen, die man nutzen könnte.
Einige der Apfelbäume auf diesen Unterlagen leben noch - aber sind wahre Methusalems. Sie haben Dürren, Kältewinter und Hitzesommer des letzten Jahrhunderts überstanden und sich so bewährt. Bevor sie absterben, möchten wir sie erfassen, und vor allem ihre Unterlagen, vermehren, untersuchen und entweder direkt als "neue" Unterlage in Nutzung bringen oder zur Züchtung verwenden.
Und wie können Sie dabei helfen, hochstämmige Apfelbäume zu erhalten?
Um diese Apfelbaum-Methusalems zu finden und für die Zukunft zu erhalten, brauchen wir Ihre Hilfe, Ihr Wissen und Ihr Können!
Überall in Deutschland können Methusalems gefunden, betrachtet, fotografiert, bewertet und vermessen werden. Wir von der BaumLand-Kampagne wissen weder, wo sie sich alle befinden, noch könnten wir mit unseren begrenzten Ressourcen alle diese Bäume besuchen und erfassen. Wir sind also auf Ihre Hilfe angewiesen! Andersherum möchten wir Sie auf dem Weg zu neuen, zukunftsfähigen Unterlagen mitnehmen. Am Ende dieses Weges stehen im besten Fall neue Unterlagen, auf denen Sie neue Bäume werden pflanzen können!
Danke, dass Sie mithelfen wollen, denn zusammen schaffen wir mehr!