... Ich habe immer gedacht, dass ich mich mit der Angst vor dem Sterben eines Herzensmenschen auskenne. Schließlich begleite ich seit vielen Jahren Sterbende und ihre Angehörigen und wir reden oft über die Zeit, wenn der geliebte Mensch nicht mehr da ist. Ich habe gedacht, dass ich alles wüsste, um selbst für die Angst vor dem Verlust eines Herzensmenschen gewappnet zu sein.
Aber dann wurde meine Lieblingsoma schwer krank und ich verbrachte viele Stunden an ihrem Sterbebett. In diesen Wochen wurde mir die Größe meiner eigenen Angst bewusst. Ich wollte nicht, dass meine Oma stirbt! Und genauso wenig meine anderen Herzensmenschen!! Ein Leben ohne sie fühlte sich an wie ein großes tiefes Meer, in das ich falle und aus dem ich nicht mehr herauskomme. Immer wenn ich daran dachte, spürte ich eine unendliche Traurigkeit.
Auch nach dem Tod meiner Oma blieb die Unruhe, die oft in einsamen Momenten hochkam. Ich fühlte mich haltlos und hatte keinen Zugang mehr zu meiner eigentlichen Stärke. Obwohl meine anderen Herzensmenschen lebten, hatte ich heftige Angst, auch sie zu verlieren.
Gleichzeitig wurde mir klar, dass ich mich nicht länger von dieser Angst lähmen lassen wollte. Ich würde immer mehr an innerer Ruhe und Kraft verlieren und wusste, dass ich dann für keinen meiner Herzensmenschen richtig da sein könnte. Und so fing ich an nach etwas zu suchen, das mir Halt geben, mich stärken und auf weitere Verluste vorbereiten würde.
Wie ich es gefunden habe?
Ich habe mich behutsam und in meinem eigenen Tempo der Angst gestellt und erforscht, was mich so traurig macht. Ich habe mir Zeit genommen, mich mit mir und der Schwere auseinanderzusetzen. Und ich hab neue Strategien gelernt, um rechtzeitig in meine eigene Kraft zu kommen, auch in Krisensituationen.
Bist Du auch an diesem Punkt und willst auch bei diesem Thema zurückkommen zu Deiner inneren Ruhe?